Nachtrag: 13.10.2011
Sitzung: 13.10.2011 Rat/0028/2011
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: AN/1724/2011
Beschlüsse:
I. Beschluss
gemäß Änderungsantrag der CDU-Fraktion:
1. Der
Rat der Stadt Köln fordert die Landesregierung auf - wie in den Vorjahren auch
- in diesem Jahr und den Folgejahren jährlich eine Mindestfördersumme von 1
Mrd. Euro für die soziale Wohnraumförderung zur Verfügung zu stellen.
2. Die
Verwaltung wird beauftragt, mehr preisgünstige städtische Grundstücke
anzubieten und weitere Baugebiete zu diesem Zweck auszuweisen, um mit den
vorhandenen Ressourcen der Stadt die Möglichkeit zu eröffnen, preiswerten
Wohnraum in bedarfsgerechtem Umfang zu schaffen und die Eigentumsbildung auch
gering Verdienender zu fördern.
3. Die
Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes Wohnen soll forciert werden, um
unter Berücksichtigung des demographischen Wandels die für die weiteren
Planungen notwendigen Eckdaten zum künftigen Bedarf zu erhalten, wobei ein
besonderes Augenmerk folgenden Zielgruppen gelten soll:
-Seniorinnen und Senioren
-Familien
-Behinderte Menschen
-Studentinnen und Studenten
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU-Fraktion, der FDP-Fraktion sowie gegen die Stimme von Ratsmitglied Klaus Hoffmann (Freie Wähler Köln) abgelehnt.
II. Beschluss gemäß Änderungsantrag der Fraktion Die
Linke.:
1. Nach dem zweiten Absatz des Einleitungstextes
wird vor dem letzten Satz folgender Absatz eingefügt:
Land
und Bund müssen sich dauerhaft und in größerem Umfang als derzeit zu ihrer
wohnungspolitischen Aufgabe bekennen. Der Rat der Stadt Köln fordert von der
Landesregierung eine deutliche Erhöhung der Wohnungsbaufördermittel des Landes.
Die Bundesregierung fordert er auf, auch über 2013 hinaus einen Beitrag zur
Wohnraumförderung zu leisten.
2. In Punkt 1 des Antrages wird „1000“ ersetzt
durch „1.350“.
3. In Punkt 4 des Antrages wird der einleitende
Satz geändert in:
Die
Mittel stehen nur in begründeten Ausnahmefällen auch für
4. Nach Punkt 5 des vorliegenden Antrages wird
folgender weiterer Punkt eingefügt:
6.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, dem Rat der Stadt Köln innerhalb eines
Jahres ein Konzept für eine „Sozialgerechte Bodennutzung“ vorzulegen.
5. Der bisherige Punkt 6. wird zum neuen Punkt
7.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktion Die Linke. sowie gegen die Stimme von Ratsmitglied Thor-Geir Zimmermann (Deine Freunde) abgelehnt.
III. Beschluss gemäß Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen:
Mehr als 45 % der Kölner
Haushalte hat einen Anspruch auf sozial geförderten Wohnraum. Nur 14 % dieser
Haushalte bewohnen eine geförderte oder vergleichbar preiswerte Wohnung. Die
unverhältnismäßige Mietbelastung führt zu einer erheblichen wirtschaftlichen
Schwächung eines großen Teils der Kölner Bevölkerung und vielfach zu einer
Belastung der öffentlichen Haushalte durch notwendige Transferleistungen.
Das im Dezember 2005
formulierte Ziel, jährlich 1.000 neue Wohnungen im Segment des preiswerten
Wohnungsbaus zu schaffen und außerdem den sozial geförderten Wohnungsbau in der
Stadt sozialraumverträglich zu mischen, kann durch das Wohnungsbauprogramm des
Landes NRW inzwischen in Köln alleine nicht erreicht werden
Der Rat beschließt daher
den Wiedereinstieg in ein Kommunales Wohnungsbauförderungsprogramm mit
folgenden Eckpunkten:
1.
Die städtische Förderung ergänzt die Landesförderung, um die Zielzahl
von 1.000 sozial geförderten Wohnungen pro Jahr zu erreichen, wenn
·
die Landesförderung aufgebraucht ist oder
·
durch Subventionierung von nichtstädtischen Grundstücken eine
sozialraumverträgliche Verteilung entsprechend eines Förderatlasses erreicht
wird.
2.
Die zu fördernden Wohnungen sind nach einem Schwerpunktesystem
(Förderatlas) innerhalb des Stadtgebietes sozialraumverträglich zu verteilen.
3.
Die Wohnungen sollen die Ziele der Barrierefreiheit und des
altengerechten Wohnens erfüllen und insbesondere den energetischen
Erfordernissen – gemäß der Beschlusslage des Rates und der zuständigen
Ausschüsse - gerecht werden.
4.
Die Mittel stehen auch für
·
den Ankauf von Mietpreis- und Belegungsbindungen,
·
die Förderung von Investitionen im Bestand, insbesondere für
energetische Sanierung und zur Erreichung von Barrierefreiheit
zur Verfügung.
5.
Das bestehende Baulückenprogramm soll mit dem Schwerpunkt weitergeführt
werden, Eigentümer zum Bau von preiswerten Wohnungen zu motivieren.
6.
Die Auswirkungen auf die Haushalte 2012 ff sind im Konzept darzustellen.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich mit den Stimmen der SPD-Fraktion, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der Fraktion Die Linke. sowie mit der Stimme von Ratsmitglied Thor-Geir Zimmermann (Deine Freunde) zugestimmt.