Beschluss:
1.
Der Rat nimmt den von der Verwaltung initiierten
Suchthilfeplanungsprozess mit dem Schwerpunkt illegale Drogen und den in Anlage
1 beschriebenen Entwurf eines ersten Bausteins des in Arbeit befindlichen
Drogenhilfekonzepts zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die
darin beschriebenen Meilensteine nach Maßgabe der jährlichen Haushaltsplanung
zu entwickeln und umzusetzen. Dies soll wissenschaftlich begleitet werden.
Zur Verwirklichung vordringlicher unabweisbarer Hilfebedarfe beauftragt der Rat die Verwaltung mit der Planung und Umsetzung folgender Maßnahmen:
2.
Fortführung der Planungen für den Drogenkonsumraum
in Neumarktnähe
Der Rat beschließt, das Drogenhilfeangebot mit Drogenkonsumraum in Neumarktnähe
nach der vorgelegten Planung zu realisieren und ermächtigt die Verwaltung, den
hierfür erforderlichen Umbau im finanziellen Umfang von ca. 750.000 € zu
beauftragen.
Die Finanzierung der erforderlichen Umbaukosten erfolgt
aus noch nicht gebundenen Haushaltsmitteln, die in den Haushaltsjahren 2017 und
2018 zur Realisierung des Drogenkonsumraums im Rahmen des veranschlagten
Budgets verfügbar sind.
Aufgrund der rechtlichen Anforderungen an den
Betrieb von Drogenkonsumräumen muss die Stadt Köln wegen der spezifischen
Raumsituation im geplanten Objekt zusätzliche personelle Anforderungen für den
Betrieb der Einrichtung erfüllen (die Einsehbarkeit der Konsumplätze muss
räumlich und personell jederzeit gewährleistet sein). Hierzu beauftragt der Rat
die Verwaltung, die dafür erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 116.400 €
für das Haushaltsjahr 2018 und 369.000 € jährlich ab 2019 ff. zusätzlich in den
Haushalt einzuplanen.
3.
Verstetigung des Drogenhilfeangebotes am
Hauptbahnhof (KAD I) im Umfang des Ratsbeschlusses vom 11.07.2017
Der Rat beauftragt die Verwaltung, die dafür erforderlichen Haushaltsmittel in
Höhe von 226.500 € ab 2018ff. zuzüglich der jährlichen Tarifsteigerung (2%) im
TP 0701 - Gesundheitsdienste bei TPZ 15 - Transferaufwendungen, zusätzlich in
den Haushalt einzuplanen.
4.
Planung und Umsetzung weiterer dezentraler
niedrigschwelliger Drogenhilfeangebote (inkl. Drogenkonsumraum) an den
Szenestandorten in Mülheim und Kalk
Der Rat beauftragt die Verwaltung mit der kurzfristigen Suche und Anmietung
geeigneter Räumlichkeiten in den Stadtteilen Mülheim und Kalk.
Die erforderlichen Planungs- und Anmietungskosten für ein Angebot im Stadtteil
Mülheim in Höhe von 500.000 € ab 2018 ff. sind zusätzlich in den Haushalt
einzuplanen.
Ab 2019ff. sind für den Betrieb einer zusätzlichen Einrichtung in Mülheim
weitere 300.000 € zusätzlich in den Haushalt einzuplanen.
Die erforderlichen Planungs- und Anmietungskosten für ein Angebot im Stadtteil
Kalk in Höhe von 350.000 € ab 2019 ff. sind zusätzlich in den Haushalt
einzuplanen.
Ab 2020ff. sind für den Betrieb einer zusätzlichen Einrichtung in Kalk weitere
300.000 € zusätzlich in den Haushalt einzuplanen.
5.
Zusätzliche Beratungsangebote (Kontaktstellen)
in weiteren Sozialräumen mit besonderer Drogenproblematik
a. Der
Rat beschließt, die in Porz und Meschenich vorhandenen Beratungsangebote für
drogengebrauchende Menschen zu erweitern und in Chorweiler ein neues
Hilfsangebot für Menschen mit einer Gefährdung und Abhängigkeit von legalen und
illegalen Drogen einzurichten.
Die erforderlichen Planungs-, Anmietungs- und Betriebskosten für die
Erweiterung des Angebotes im Stadtteil Meschenich in Höhe von 210.000 € ab 2020
ff. und für die Erweiterung des Angebotes im Stadtteil Porz in Höhe von 250.000
€ ab 2020 ff. sind zusätzlich in den Haushalt einzuplanen.
Die erforderlichen Planungs-, Anmietungs- und Betriebskosten für ein Angebot im
Stadtteil Chorweiler in Höhe von 350.000 € ab 2021 ff. sind zusätzlich in den
Haushalt einzuplanen.
b. Darüber
hinaus wird die Verwaltung beauftragt, die Bedarfe in weiteren Hotspots zu
prüfen und dem Rat ggfs. weitere erforderliche Maßnahmen zur Entscheidung
vorzulegen
6.
Teilverlagerung Substitutionsambulanz
Der Rat beauftragt die Verwaltung, eine Teilverlagerung der Substitutionsambulanz
von Gesundheitsamt und Drogenhilfe gGmbH in der Lungengasse 13-17 zu prüfen.
Abstimmungsergebnis:
Gegen die Stimme von Frau Wilden (Pro Köln) bei Enthaltung von Herrn Geraedts (AfD) mehrheitlich empfohlen.