Nachtrag: 31.05.2021
Sitzung: 31.05.2021 HA/0005/2021
Zusatz: - zugesetzt -
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: AN/1218/2021
Beschluss:
1. Der Rat der Stadt Köln ist
erschüttert und tief besorgt über die Raketenangriffe auf unsere Partnerstadt
Tel-Aviv. Wir stehen solidarisch an der Seite der Stadt Tel Aviv und ihrer
Bevölkerung. Mit besonderer Sorge blicken wir auf die zunehmend
bürgerkriegsähnlichen Züge und die zunehmende Gewalt in Israel und Palästina,
die auch unsere Partnerstadt Bethlehem erreicht hat. Wir fordern ein Ende
dieser sinnlosen Gewalt, die nur den gewaltbereiten Kräften auf beiden Seiten
nützt.
Der Konflikt zwischen Israel und
Palästina kann nur in Frieden, im Dialog und in der Anerkennung der
Existenzberechtigung der Völker in der Region gelöst werden.
2. Köln pflegt mit
seinen Städtepartnerschaften Tel Aviv Yafo und Bethlehem Beziehungen mit beiden
Seiten des Konfliktes und kennt beiderlei Geschichte.
Wir unterstützen
darum jede friedliche Form der Begegnung zwischen Israelis und Palästinensern,
wie zum Beispiel den 1988 gegründeten Friedenskindergarten in Tel Aviv-Yafo.
Im Rahmen der
städtepartnerschaftlichen Beziehungen werden wir auch in Zukunft Initiativen in
Bethlehem und Tel Aviv unterstützen, die sich für Dialog und Zusammenarbeit,
den Schutz der Menschenrechte und die Realisierung der Zweistaatenlösung
einsetzen.
3. Wir verurteilen auf das Schärfste
alle Versuche hierzulande, den aktuellen Konflikt zwischen Israel und Palästina
für Hetze gegen Menschen jüdischen Glaubens und den Staat Israel zu
missbrauchen. Angriffe auf jüdische Einrichtungen und antisemitische Äußerungen
darf es in unserer Stadt nicht geben.
Wir begrüßen die vielfältigen
aktuellen Initiativen in der Stadtgesellschaft, die sich gegen Gewalt,
Antisemitismus und Rassismus richten.
4. Im Zusammenhang mit den erneuten
Ausbrüchen der Gewalt im Israelisch- Palästinensischen- Konflikt, ruft die
„Boycott, Divestment and Sanctions“-Bewegung (abgekürzt BDS) auch in
Deutschland erneut zum Boykott gegen Israel auf. Der allumfassende
Boykottaufruf führt in seiner Radikalität zur Brandmarkung israelischer
Staatsbürgerinnen und Staatsbürger jüdischen Glaubens als Ganzes. Das ist
inakzeptabel und scharf zu verurteilen. Der Kölner Stadtrat tritt jeder Form
des Antisemitismus schon im Entstehen entschlossen entgegen und verurteilt die
BDS-Kampagne und den Aufruf zum Boykott.
- Der Der Rat der Stadt Köln bekräftigt seine Resolution vom 5. Juli 2018 („Kein Raum für Antisemitismus in Köln! Für eine solidarische Stadt Gesellschaft!“)
„Der Rat der Stadt Köln verurteilt aufs Schärfste jegliche Form von Antisemitismus. Antisemitismus ist ein Angriff auf unsere demokratische, weltoffene und tolerante Gesellschaft. Für antisemitisches, rassistisches, extremistisches, radikales und antidemokratisches Gedankengut ist in unserer Stadt kein Platz.
Wir wenden uns gegen jede Form des Antisemitismus. Jeder Mensch in Köln ist aufgerufen, sich gegen antisemitische Propaganda und antisemitische Übergriffe zu stellen.“
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zugestimmt.