Beschluss: ungeändert beschlossen

Das Amt für Informationsverarbeitung wird damit beauftragt, im Jahr 2022 in Kooperation mit dem Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern einen Hackathon für Schülerinnen zu organisieren (bspw. rund um den Weltmädchentag am 11. Oktober 2022). Die Durchführung soll ggf. ein externer Anbieter übernehmen, wobei auf eine weibliche Moderation zu achten ist.

 

Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, sicherzustellen, dass der Hackathon Informationselemente zu beruflichen Perspektiven in IT Bereich beinhaltet.

 

Außerdem ist sicherzustellen, dass die Stadt auf diverse Teilnehmerinnen-Gruppen aus verschiedenen kulturellen und sozialen Umfeldern zugeht und für die Veranstaltung an Schulen im gesamten Stadtgebiet bewirbt. Die Kommunikation / Werbung soll einfach verständlich und inklusiv sein.

 

Der Gleichstellungsausschuss stellt für diese Projekt ein Budget von 5.000 € zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt aus dem Teilplan 0504 – Freiwillige Sozialleistungen und Diversity; Teilplanzeile 16.

 

Begründung:

Bei der Gestaltung der Digitalisierung wirken Ausschlussmechanismen, Geschlechterstereotype und -hierarchien der analogen Welt fort. Frauen sind in Ausbildungs- bzw. Studiengängen, Bereichen und Positionen, die von besonderer Relevanz für den digitalen Wandel sind, stark unterrepräsentiert. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig und lang nicht mehr auf Software-Entwicklung beschränkt. Die gefragten Kompetenzen sind breit gefächert und decken viele Themenbereiche ab, wie beispielsweise die visuelle Gestaltung einer interaktiven Anwendung (UX Designer*innen), das Vermitteln, Moderieren und Begleiten eines Prozesses im Team (Scrum Master) oder das Verantwortungsbewusstsein für den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes/Projektes (Product-Owner). Leider fehlt Interessierten außerhalb der Branche oft das Wissen über mögliche Berufsperspektiven.

 

Das Amt für Informationsverarbeitung strebt die Adressierung und Gewinnung weiblicher Bewerberinnen aktiv an. Trotzdem sind Bewerberinnen rar. Der digitale Raum wird häufig aus einer “männlichen Perspektive” designt, was teilhabe-relevante Folgen mit sich bringen kann. Außerdem weisen Frauen laut dem D21-Digital-Index 2018/2019 über alle soziodemographischen Merkmale hinweg einen geringeren Digitalisierungsgrad auf als Männer. Darunter fallen u.a. eine Differenz in der Offenheit gegenüber neuen Technologien sowie Kompetenz- und Ausstattungsgefälle.

Um diesen Unterschieden (digital gender gaps) entgegenzuwirken, müssen Mädchen und Frauen frühzeitig befähigt werden, sich für eine berufliche Zukunft im digitalen Bereich zu entscheiden.

 

Durch diesen Antrag bekommen junge Frauen die Möglichkeit, an einem städtischen Hackathon teilzunehmen sowie an der Lösung eines durch die Verwaltung zu definierenden Problems mitzuarbeiten. Ziel des Hackathons ist es, neben der Lösungsfindung, Mädchen und Frauen zu befähigen, eine berufliche Perspektive im IT Bereich anzustreben. Die Verwaltung bekommt außerdem die Möglichkeit, sich als attraktive Arbeitgeberin vorzustellen.


Abstimmungsergebnis:

 

Mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktionen SPD und Die Linke unverändert beschlossen.