Herr Bezirksbürgermeister Giesen berichtet:

 

1) Postbank, fehlender Kontoauszugdrucker in Rodenkirchen nach der Schließung der dortigen Filiale:

Der Bezirksbürgermeister unterstützt den Protest der Kundschaft gegen den deutlich eingeschränkten Service und hat diesen gegenüber dem Deutsche Bank Konzern mehrfach kommuniziert. Die Unternehmensleitung hat Verständnis für die vorgebrachte Sorge geäußert und nun eine Lösung für den Herbst diesen Jahres angekündigt.

 

2) Bericht zum 5. Dialogforum A4plus am 27.04.2022

Herr Görtz nimmt in seiner Rolle als stellvertretender Bezirksbürgermeister am Dialogforum A4plus (Verbreiterung der A4, Erneuerung der Rodenkirchener Brücke) teil und beichtet wie folgt:

Ein Dialogforum begleitet als zentrales Organ kontinuierlich den gesamten Planungs- und Genehmigungsprozess. Das Ziel der 5. Sitzung des Dialogforums war die Einbindung der wichtigsten Interessengruppen und ihre Beteiligung und Informationsteilhabe. Eine Mitgestaltung oder gar Mitbestimmung war dagegen explizit ausgeschlossen.

Schwerpunkte des 5. Dialogforums A4plus am 27.04.2022 waren die Ergebnisse zur Festlegung von 7 Erweiterungsvarianten für eine vertiefende Prüfung. Die Unterlagen sind öffentlich auf der Website der Autobahn GmbH zugänglich.

Nicht mehr weiterfolgt werden:

·         Tunnellösungen (Bohrtunnel verworfen aufgrund erheblicher verkehrlicher und sicherheitsrelevanter Nachteile, großem Eingriff in den Grüngürtel und Risiken für die Trinkwasserförderung im Bauzustand; Absenktunnel verworfen aufgrund Einschränkung der Schifffahrt im Bauzustand, großem Eingriff in das Rheinbett und großer Flächeninanspruchnahme in Uferbereichen für Baudock und Bauwerke)

·         Integration der Bestandsbrücke in den 8-streifigen Ausbau, da aus tragwerksplanerischer Sicht nicht möglich

·         Erhalt der Bestandsbrücke und paralleler Neubau der A4 (aufgrund der erforderlichen großen Abstände zwischen Bestand und Neubau ergeben sich große Flächeninanspruchnahmen, mehrere Wohngebäude wären betroffen)

·         Dauerhafte Südverbreiterung (in Rodenkirchen wären mehrere Wohn- und Betriebsgebäude unmittelbar von dem Autobahnausbau betroffen, sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase).

Die nun für eine vertiefenden Betrachtung, d.h. eine Wirkungsprognose im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) sowie eine Beurteilung nach wirtschaftlichen und verkehrsplanerischen Aspekten, festgelegten sieben ausgewählten Varianten sind somit allesamt Varianten für einen Neubau der Brücke. Alle müssen zumindest für eine Richtungsfahrbahn (RF) in Seitenlage zur bestehenden Brücke errichtet werden. Sie differenzieren sich nach den folgenden Kriterien:

Ø  Temporäre Seitenlage (nach Norden oder Süden) oder dauerhafte Seitenlage (nach Norden) des Brückenbauwerks mit anschließendem Querverschub in die Bestandsachse

Ø  Ausmaß der Symmetrie der Verbreiterung über die gesamte Ausbaulänge zwischen den Autobahnkreuzen

Ø  Beibehalt der Linienführung der Brücke oder deren Verschwenkung (Ausbau linksrheinisch mit Tendenz nach Norden, rechtsrheinisch mit Tendenz nach Süden)

Ø  Ohne/mit Optimierung der bauzeitlichen Verkehrsführung (Einrichtung von 4/3 RF in Fahrtrichtung Olpe/Aachen)

Die Auswahl der Vertiefungsvarianten verdeutlicht eine hohe Bedeutung von Anwohnerbelangen und Flächeninanspruchnahmen bei deren Ableitung. Mit den Varianten werden bestimmte Brückentypen, also auch eine Hängebrücke, optisch nicht ausgeschlossen. Der Fußgänger-/Radverkehr muss in einigen Varianten verlagert bzw. rampenmäßig angepasst werden.

Bereits für den 25.05.2022 ist die nächste Sitzung des Dialogforums terminiert, auf der die Ergebnisse der umweltfachlichen Wirkungsprognose für die 7 Varianten vorgestellt werden sollen. Für das 2. Halbjahr 2022 ist ein weiteres Dialogforum zur Präsentation der Ergebnisse der wirtschaftlichen und verkehrsplanerischen Aspekte für die Varianten geplant. In dieser soll dann auch die gemeinsame Vorzugsvariante aus umweltfachlicher, wirtschaftlicher und verkehrsplanerischer Sicht dargestellt werden. An dem Konzept eines für diesen Zeitpunkt geplanten „Informationsmarkt“ einer interessierten Öffentlichkeit wird seitens der Autobahn GmbH gearbeitet.