Beschluss:
Der
Rat unterstützt daher nachdrücklich OB Reker, sich gemeinsam mit dem Deutschen
Städtetag dafür einzusetzen, dass weitere Entlastungen von Land und Bund auf
den Weg gebracht werden. (Vgl. OB Reker in ihrer Haushaltrede am 17.8.2022)
Der
Rat teilt zudem die Auffassung der Stadtkämmerin Diemert: Die Hilfe müssen
zielgerichtet insbesondere für Menschen mit geringerem Einkommen auf den Weg
gebracht werden. (Vgl. Stadtkämmerin Diemert in ihrer Haushaltrede am
17.8.2022)
Der
Rat erwartet daher, dass Bundesregierung/Bundestag schnellstmöglich folgende
Maßnahmen beschließen:
·
Einen sozialen Klimabonus (Energiegeld)!
Mindestens erforderlich sind 125 Euro im Monat pro Haushalt und 50 Euro für
jedes weitere Haushaltsmitglied für Menschen mit niedrigen und mittleren
Einkommen und die sofortige Erhöhung der Sozialleistungen um 200 Euro pro
Monat.
·
Einen Gas- und Strompreisdeckel!
In vielen EU-Staaten sind die Energiepreise gedeckelt. Deutschland sollte
nachziehen. Wir brauchen einen Gas- und
Strompreisdeckel für den durchschnittlichen Verbrauch. Die Kosten hierfür
müssen auf dem Niveau von 2021 gedeckelt werden. Über den durchschnittlichen Verbrauch hinausgehender
Energieverbrauch sollte hingegen teurer werden.
·
Gasversorger, insbesondere Stadtwerke und kommunale
Versorger, müssen unterstützt werden!
Gasversorger, die durch den enormen
Preisanstieg bei Gas in Konkursgefahr geraten, sollten durch Staathilfe
unterstützt werden. Der Staat sollte diese Hilfe für eine dauerhafte
Einflussnahme im Interesse von Energieverbraucher*innen und Umwelt nutzen.
·
Kommunen entlasten!
Die explodierenden Energiepreise
treffen auch die Stadt Köln, etwa durch steigende Kosten der Unterkunft und
durch steigende eigene Energiekosten. Bundes- und Landesregierung müssen daher
dringend auch Entlastungen der Kommunen beschließen.
·
Übergewinnsteuer einführen!
Es gibt in dieser Krise nicht nur
Verlierer*innen. Das Handelsblatt berichtet, dass allein die 40 DAX-Konzerne
auf einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 52,4 Mrd. Euro kamen, das waren gut
20 % mehr als im starken Vorjahr. Zu den großen Gewinnern gehören neben Eon vor
allem RWE. Der Essener Konzern erfährt eine „ordentliche Sonderkonjunktur“
(FAZ).
Über die Abschöpfung der Extraprofite durch eine Übergewinnsteuer könnten
staatliche Aufwendungen gegenfinanziert werden.
·
Gasumlage zurücknehmen!
Mit der Gasumlage wird sogar eine
zusätzliche Belastung eingeführt. Sie ist in hohem Maße unsozial. Von ihr
profitieren zudem sogar solche Unternehmen, die in der aktuellen Lage fette
Gewinne machen.
Ein
solches Programm trägt auch dazu bei, alle Versuche einer nationalistischen
Vereinnahmung der Sozialproteste durch Rechtsaußen zu vereiteln.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich gegen
die Stimmen der Fraktionen Die Linke. und Die FRAKTION sowie von RM Gabrysch
(KLIMA FREUNDE) und RM Zimmermann (GUT Köln) abgelehnt.
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Anmerkung:
Der Antrag wurde gemeinsam
mit TOP 3.1.4 Antrag der Fraktionen
Bündnis 90/Die Grünen, CDU und Volt betreffend "Energiekostenspirale:
Kommunale Beratungsangebote kurzfristig stärken", AN/1537/2022, ‚TOP
3.1.8 Antrag der AfD-Fraktion
betreffend "Soziale und wirtschaftliche Katastrophe wegen drohender
Energiearmut jetzt abwenden!", AN/1536/2022 und TOP 3.1.11 Antrag der FDP-Fraktion betreffend
"Energiesparen", AN/1521/2022 behandelt.