Beratung | TOP | StatusZuständig | Zuständig | Beschluss | Abstimmung | ||
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18.05.2017 Rat | 3.1.2 | öffentlich Antrag / Anfrage | Antrag / Anfrage | endgültig abgelehnt | |||
Beschluss: endgültig abgelehnt
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Beratungsergebnisse Beschlüsse: I. Beschluss über den
Verweisungsantrag von Ratsmitglied Frenzel: Den Antrag von Ratsmitglied Frenzel, die Angelegenheit zur weiteren Beratung in die Haushaltsplanberatungen zu verweisen, lehnt der Rat mehrheitlich mit den Stimmen der CDU-Fraktion, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der FDP-Fraktion, der Gruppe GUT sowie mit der Stimme von Ratsmitglied Wortmann (Freie Wähler Köln) und bei Stimmenthaltung der Fraktion Die Linke., der AfD-Fraktion und der Gruppe Piraten ab. II. Beschluss über
den Antrag der SPD-Fraktion: Beschluss: I.
Der Rat bekennt sich zu folgendem Manifest des Veedelsplatzes, welches
seine Wirkungen in ganz Köln entfalten soll: 1.
Jedes lebendige Veedel braucht ein
Herz, das in seiner Mitte schlägt. Neben den allseits bekannten urbanen
zentralen Innenstadtplätzen wie z.B. Rudolfplatz, Heumarkt und Neumarkt haben
auch die Stadtteile ihre zentralen Orte und Begegnungsräume. Sie gilt es für
die Kölner Bevölkerung wieder zu entdecken und aufzuwerten. Auch unsere Veedels‐plätze müssen qualitätsvoll gestaltet
sein, zum Verweilen einladen und zum jeweiligen Veedel und den Menschen passen. 2.
Ein qualitätsvoll gestalteter Platz soll zuvörderst
der Begegnung von Menschen dienen. Ein Platz braucht Freifläche und eine
maßstabsgerechte Gestaltung. Ziel ist es
nicht, sich architektonisch „auszutoben“ - die Plätze müssen für die Menschen
da sein! Die Anlage von Bänken und Spielplätzen, Grün, Bäumen und
Trinkwasserbrunnen ist dabei regelmäßig sowie die Gewährleistung bzw.
Herstellung der Barrierefreiheit ist stets zu berücksichtigen. Wo es notwendig
ist, ist ein ausreichendes Angebot an öffentlichen Toiletten sicherzustellen.
Wir wollen Veedelsplätze mit Aufenthaltsqualität, auf denen man sich gerne
begegnet! 3.
Ein Platz braucht eine Funktion. Eine dem Bedarf im
Veedel entsprechende Nutzung soll baulich ermöglicht und aktiv gefördert
werden. Dies schließt insbesondere die Nutzung für Außengastronomie und Märkte
ein. Den Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 03.09.2015 zur
Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes aufgreifend (Ergänzung
um Modul Wochenmärkte), sollen entsprechend dem geänderten Einkaufsverhalten
und anknüpfend an die positiven Erfahrungen bezüglich des Projekts am
Rudolfplatz in einem Modellprojekt regionale Märkte in den Abendstunden
getestet werden. 4.
Die Ansiedlung von Gastronomie, Geschäften
insbesondere für täglichen Bedarf, Büros mit Publikumsverkehr sowie kulturellen
und sozialen Institutionen ist zu unterstützen, auch mit dem Ziel der Belebung
und damit sozialen Kontrolle der Veedelsplätze. 5. In den nicht innenstadtnahen Stadtteilen können zentrale Parks oder
begrünte Dorfplätze eine dem Ort angemessene und weniger urbane Lösung sein.
Gerade hier könnten auch Flächen für öffentlich zugängliches Urban Gardening
oder öffentlich zugängliche Gemeinschaftsgärten bereitgestellt werden. 6. Bürgerschaftliches Engagement auf dem Veedelsplatz ist zu
unterstützen. Das betrifft lokale Initiativen, Vereine, Nachbarschaftsfeste und
selbstorganisierte Märkte, die wesentliche Impulse für die Stärkung der Veedelsidentität
geben. Für sie sind in den städtischen Gebührenordnungen besondere Regelungen
erforderlich. Platzpatenschaften sind zu ermöglichen und aktiv zu fördern. 7. Eine angemessene und wohltuende blendfreie Beleuchtung gibt jedem
Platz sein individuelles Gepräge und trägt zur Verbesserung der Sicherheit und
des Sicherheitsgefühls bei. 8. Entsprechend seiner zentralen Funktion für das Veedel sollte der
Veedelsplatz Fußgänger/innen und Fahrradfahrer/innen über Flaniermeilen und
Velorouten dorthin leiten. Der Platz muss auch vom öffentlichen
Personennahverkehr erschlossen sein. II.
Der Rat beauftragt die Verwaltung,
unter Berücksichtigung der unter I. genannten Grundsätze Leitlinien für die
Gestaltung, Nutzung und Pflege von Veedelsplätzen zu erarbeiten und dem Rat
nach Vorberatung durch die zuständigen Fachausschüsse und die
Bezirksvertretungen bis zum Ende des III. Quartals 2017 vorzulegen. Die
Leitlinien müssen dabei auch eine umfassende und frühzeitige Bürgerbeteiligung
der Auswahl, Gestaltung und Nutzung der Plätze vorsehen, einschließlich der
Partizipation von Kindern und Jugendlichen, z.B. über Schulen. Ziel ist es,
über eine breite Akzeptanz vor Ort Verantwortung für den öffentlichen Raum zu
schaffen, so dass die geschaffenen und getroffenen Regeln für den Veedelsplatz
von allen eingehalten werden! III.
Zur Attraktivierung unserer Plätze
bedarf es finanzieller Ressourcen. Bereits unabhängig von einem stadtweiten
Manifest des Veedelsplatzes hat sich der Rat für die Aufwertung von Plätzen
eingesetzt. In Fortführung der begonnenen Programme zur Aufwertung der Plätze
in den Stadtbezirken Rodenkirchen, Nippes, Chorweiler, Porz, Kalk und Mülheim
spricht sich der Rat dafür aus, im Haushalt 2018 Mittel in Höhe von jeweils
800.000 zur Attraktivierung von Plätzen auch in den Stadtbezirken Innenstadt,
Lindenthal und Ehrenfeld vorzusehen. Das Programm ist anschließend zu
evaluieren; das Ergebnis ist dem Stadtentwicklungsausschuss, dem
Verkehrsausschuss und den Bezirksvertretungen mitzuteilen. Abstimmungsergebnis: Mehrheitlich mit den Stimmen der CDU-Fraktion, der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen, der FDP-Fraktion, sowie mit der Stimme von Ratsmitglied
Wortmann (Freie Wähler Köln) und bei Stimmenthaltung der Fraktion Die Linke.,
der AfD-Fraktion, der Gruppe Piraten und der Gruppe GUT abgelehnt. |