Beschluss: endgültig abgelehnt
I.
Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion Die Linke. und von RM
Gabrysch (KLIMA FREUNDE):
Der Beschlusstext
wird wie folgt ersetzt:
Der Rat der Stadt Köln
(1) nimmt
die Broschüre Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ (Stand August 2020)
zur Kenntnis.
(2) beauftragt
die Verwaltung, die Stadtstrategie in Bezug auf den Aspekt „Klimaneutralität“
zu überarbeiten und zu konkretisieren.
a)
Die
CO2-Reduktion wird in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen gestaltet.
b)
Die zum
Erreichen der Klimaziele dringend notwendige Bauwende wird eingeleitet: Es
werden energiesparende Baumaterialien und Bauweisen eingesetzt. Bereits beim
Bau ist die Wiederverwertbarkeit der Baustoffe zu gewährleisten.
(3) beauftragt
die Verwaltung, in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 eine überarbeitete
Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ vorzulegen.
Bei dieser Überarbeitung sind zur Beseitigung der Schwächen und Mängel der
vorliegenden Fassung der Stadtstrategie die folgenden Anforderungen zu
beachten:
a)
Die
„Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen werden in der
Stadtstrategie durchgehend berücksichtigt.
b)
Die in
der vorliegenden Stadtstrategie unzureichend erörterten Themen Armut,
Wohnungsnot und Obdachlosigkeit werden angemessen berücksichtigt.
c)
Es
werden in ausreichendem Maße leistbare Wohnungen (mit einer Miethöhe bis 30 % des
Haushaltseinkommens) geschaffen. Bestehende günstige Wohnungen werden bewahrt.
i)
Das
Kooperative Baulandmodell wird nachgebessert: Der Anteil öffentlich geförderter
Wohnungen bei Neubauprojekten wird deutlich erhöht.
ii)
Es
werden Konzepte für einen kommunalen Wohnungsbau und die Förderung gemeinnützig
handelnder Wohnbauträger vorgelegt.
iii)
Das
Instrument der sozialen Erhaltungssatzung wird in angemessenem Umfang
eingesetzt und konsequent angewendet. Dies ist erreicht, wenn langfristig 25 %
der Kölner*innen in Gebieten mit einer sozialen Erhaltungssatzung wohnen.
d)
Kultur
wird nicht nur als Wirtschaftsförderung und Standortfaktor betrachtet. Köln
legt besonderes Gewicht auf die Soziokultur, auf Stadtteilkultur und auf die
Förderung nicht-kommerzieller und unkonventioneller Projekte.
e)
Köln
arbeitet gegen die tiefe soziale Spaltung im Bildungswesen.
i)
Hierzu
werden mehr Plätze an Gesamtschulen geschaffen.
ii)
Der
Schulsozialindex wird weiterentwickelt.
f)
Köln
setzt eine Verkehrswende in Gang. Der Umweltverbund (Fuß- und Radverkehr, ÖPNV)
wird ausgebaut, der Autoverkehr reduziert. Die sogenannte „Rheinspange“
zwischen den Autobahnen A59 und der A555 steht einer Verkehrswende entgegen und
wird aus der Stadtstrategie gestrichen.
g)
Die
finanziellen Auswirkungen der Handlungsempfehlungen werden dargestellt und die
Handlungsempfehlungen werden priorisiert.
(4) Der Prozess der Überarbeitung muss den
Qualitätsstandards für Öffentlichkeitsbeteiligung in Köln entsprechen:
a)
Die
Interessen und Perspektiven möglichst aller von dem Projekt betroffenen Gruppen
werden gehört.
b)
Es
werden offene, allgemein zugängliche Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen.
c) Es wird ein chancengerechter Zugang zu Beteiligung geschaffen. Es sollen Bevölkerungsgruppen zur Teilnahme bewegt werden, die erfahrungsgemäß selten bei Beteiligungsverfahren mitmachen.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich
gegen die Stimmen der Fraktionen Die Linke. und Die FRAKTION, RM Gabrysch und
RM Zimmermann (GUT Köln) abgelehnt.