Beschluss: Kenntnis genommen


Die Bezirksvertretung Rodenkirchen nimmt die Mitteilung zur Kenntnis.


Beschluss: Kenntnis genommen


Aktueller Ausbaustand und Ausbauplanungen zu Beginn und im Laufe des Kindergartenjahres 2016/17

 

1.         Entwicklung der Kinderzahlen

 

Der in Köln seit Jahren anhaltende Trend steigender Kinderzahlen hat sich im Jahr 2015 in besonders hohem Umfang fortgesetzt. Die Anzahl der Kinder unter 3 Jahren ist um 1.368 auf 32.150 und bei den Kindern von 3 bis unter 6 Jahren um 895 auf 29.209 gestiegen. Insgesamt ist damit die Anzahl der Kinder in den beiden Altersgruppen um 2.263 gestiegen.

Von 2007 bis 2015 ist die Anzahl der Kinder unter 3 Jahren insgesamt um 19% gestiegen, die der Kinder von 3 bis unter 6 Jahren um 13%. Laut kleinräumiger Bevölkerungsprognose der Stadt Köln wird die Anzahl der Kinder in beiden Altersgruppen bis 2025 weiter steigen.

 

2.         Planungs- und Anmeldungsschritte

 

Die von der Verwaltung mit Session-Nummer 3775/2015 vorgelegte Kindergartenplanung für das Kindergartenjahr 2015/16 wurde vom Jugendhilfeausschuss am 26.01.2016 beschlossen. Die Kommune ist verpflichtet, vor der Anmeldung der KiBiz-Pauschalen zur Landesförderung der Betriebskosten beim Landesjugendamt zum 15.3.2016 einen formellen Beschluss über die Kindergartenplanung einzuholen.

 

Problematisch an diesem Verfahren ist und bleibt, dass die Träger weit vor dem Aufnahmeverfahren darlegen und beantragen müssen, welche Platz- und Gruppenstrukturen sie im kommenden Kindergartenjahr vorhalten werden. Die Beschlussfassung erfolgte daher ausdrücklich unter Vorbehalt zu erwartender Änderungen.

 

Mit Planungsstand Dezember 2015 sollten für unter 3-jährige Kinder in den Kindertagesstätten 9.747 Plätze vorgehalten werden und für die Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt 31.115 Plätze. Dies wurde vom Jugendhilfeausschuss beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt konnte davon ausgegangen werden, dass im Kindergartenjahr 2016/17 insgesamt 16 neue Kitas in Betrieb gehen können.

 

Beim Landesjugendamt sind schließlich zum 15.3.2015 für Kinder unter 3 Jahren 9.835 Plätze in Kindertagesstätten angemeldet worden sowie 2.854 Plätze für die Kindertagespflege. Für Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt wurden 30.947 Plätze angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war von der Inbetriebnahme von 17 neuen Kitas auszugehen. Die leichten Differenzen zu den nach JHA-Beschluss vorgesehenen Platzzahlen beruhen auf bedarfsgerechten Änderungen im Betreuungsangebot U3 und Ü3 bei bestehenden und neuen Kindertagesstätten.

 

Über diese Änderungen hinaus ist es übrigens auch nach der Anmeldung der KiBiz-Pauschalen beim Landesjugendamt möglich, dass Kindertagesstätten ausnahmsweise und unter bestimmten Voraussetzungen – insbesondere wenn dies im Rahmen der beantragten Pauschalen möglich ist und mit Zustimmung der Jugendhilfeplanung – ihre Gruppenstrukturen und Platzzahlen noch bedarfsgerecht verändern. Diese Änderungen können unterschiedliche Gründe haben. Sie beruhen beispielsweise auf aktuellen Erkenntnissen zur konkreten Nachfrage im Ausnahmeverfahren der Kitas, aber auch zum Beispiel darauf, dass sich die Planungen neuer Kitas aufgrund baulicher Bedingungen sehr schnell ändern – es kann zum Beispiel zu Verzögerungen bei geplanten Kitas kommen und es können auch neue Kitas hinzukommen.

 

Aufgrund dieser dynamischen Prozesse unterscheiden sich die im Folgenden dargestellten Platzzahlen daher teilweise von den bislang veröffentlichten Daten.

 

3.         Rückblick auf das Kindergartenjahr 2015/16

 

Mit dem neunten und zehnten Statusbericht im November 2015 und im April 2016 wurden die Ausbauplanungen für das Kindergartenjahr 2015/16 dargestellt. Im Kindergartenjahr 2015/16 waren laut Statusbericht im November 2015 insgesamt 17 neue Kitas zur Umsetzung im Kindergartenjahr 2015/16 vorgesehenen. Danach ist eine weitere Kita – schon im Statusbericht vom April 2016 erwähnt - zur Umsetzung ab Mai 2016 hinzugekommen. Von diesen insgesamt 18 neuen Kitas mussten 7 wegen baulicher Verzögerungen auf das Kindergartenjahr 2016/17 verschoben werden. Hierin enthalten sind auch 2 Kitas, die noch im Statusbericht April 2016 für die Realisierung ab Mai vorgesehen waren. Im Gegenzug konnte 1 zusätzliche neue 2-gruppige Kita in Nippes (Simon-Meister-Str. 8) vorzeitig an den Start gehen. Der Träger hat allerdings dafür eine räumlich sehr eingeschränkte Kita im gleichen Stadtteil (Neusser Str. 410) aufgegeben.

 

Insgesamt konnten im Kindergartenjahr 2015/16 somit 12 neue Kitas in Betrieb genommen werden. Dadurch wurden 366 Plätze U3 und 396 Plätze Ü3 geschaffen. Eine Gesamtübersicht über die neuen Kitas im Kindergartenjahr 2015/16 und die im Laufe des Kindergartenjahres 2015/16 dabei vorgenommenen Änderungen sind in Anlage 3 dargestellt. Das Kindergartenjahr 2015/16 konnte insgesamt mit einem Angebot von 12.660 Plätzen U3 und 30.741 Plätzen Ü3 abgeschlossen werden.

 

4.         Ausbaustand im aktuellen Kindergartenjahr 2016/17

 

4.1     Neue Kindertagesstätten im Kindergartenjahr 2016/17

Mit Stand Oktober 2016 ist die Inbetriebnahme von 16 neuen Kindertagesstätten im Laufe des Kindergartenjahres 2016/17 vorgesehen. Zusätzlich ist eine weitere, ehemals privat-gewerbliche Kita im Stadtteil Neustadt/Süd, Bonner Wall 51, in die öffentliche Förderung übergegangen.

Insgesamt werden mit den voraussichtlich 16 neuen Kitas 456 neue Plätze U3 und 684 neue Plätze Ü3 geschaffen.

 

Im Vergleich zu der vom Jugendhilfeausschuss am 26.01.2016 beschlossenen Kitaplanung (Session-Nr. 3775/2015) für das Kindergartenjahr 2016/17 haben sich abgesehen von verschiedenen Änderungen im Detail bei den Platzzahlen zwischenzeitlich auch bei den zum damaligen Zeitpunkt zur Umsetzung vorgesehenen 16 neuen Kindertagesstätten Änderungen ergeben:

-      4 Kitas müssen wegen Bauverzögerungen auf das Kindergartenjahr 2017/18 geschoben werden.

-      1 Kita kann nicht realisiert werden.

-      1 Kita ist vorzeitig im Kindergartenjahr 2015/16 in Betrieb gegangen.

-      6 Kitas sind nach dem JHA-Beschluss zur Kitaplanung im Januar 2016 hinzugekommen, davon 5 durch Verschiebungen aus dem Kitajahr 2015/16 (lf. Nr. 1, 3, 9, 10 und 13 von Anlage 4), 1 Kita konnte neu aufgenommen werden (lf. Nr. 8 von Anlage 4).

 

Bis Oktober 2016 sind 7 der 16 geplanten neuen Kitas mit insgesamt 162 Plätzen U3 und 238 Plätzen Ü3 an den Start gegangen.

 

 

Eine Gesamtübersicht über die geplanten Kindertagesstätten ist in Anlage 4 dargestellt.

 

4.2     Kinder unter 3 Jahre

Zu Beginn des Kindergartenjahres 2016/17 im Oktober 2016 stehen 13.158 Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon entfallen 9.794 auf die institutionelle Betreuung in Kindertagesstäten (inklusive 300 Plätzen in privat-gewerblichen Kitas) und 3.364 (Stand Juni 2016) auf die Betreuung in der Kindertagespflege. Insgesamt beträgt die Versorgungsquote U3 damit aktuell 41%.

 

Die Kindertagespflege hat ihr Angebot weiter ausgebaut. Lag das Angebot zum Ende des ersten Quartals 2016 noch bei 3.100 Plätzen (siehe auch zehnter Statusbericht April 2016, Session-Nr. 1088/2016), so ist es zum Ende des 3. Quartals im September auf 3.364 Plätze gestiegen.

 

Im Vergleich zum Abschluss des Kindergartenjahres 2015/16 ist im Oktober 2016 ein Plus von 498 Plätzen zu verzeichnen.

 

4.3     Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt

Nach aktuellem Ausbaustand im Oktober 2016 stehen stadtweit insgesamt 30.824 Plätze für Kinder Ü3 zur Verfügung. Eingerechnet sind 472 Plätze in privat-gewerblichen Kindertagesstätten. Die Versorgungsquote im Oktober 2016 beträgt 97% bezogen auf 39 Berechnungsmonate.

 

Es ist Zielsetzung der Verwaltung, dass möglichst alle Kitas Plätze für beide Altersgruppen anbieten, um den Kindern eine Betreuungskontinuität bis zum Wechsel in die Schule zu bieten. Die neuen Kitas sind größtenteils mit einer Gruppenstruktur vorgesehen, die das gewährleistet. Zum Teil werden aber in der Aufbauphase mehr Plätze U3 angeboten, da die Eltern ihre Kinder vor allem im Alter von unter 3 Jahren in den Kitas anmelden. Die Gruppenstrukturen passen sich dann in der Folge bedarfsgerecht der „Durchalterung“ der Kinder an.

 

Trotz der 238 Plätze durch neue Kindertagesstätten ist im Vergleich zum Abschluss des Kindergartenjahres 2015/16 im Oktober 2016 ein Plus von nur 83 Plätzen Ü3 zu verzeichnen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bedarfsgerechte Anpassungen in der Gruppenstruktur vorgenommen wurden und die in den letzten Jahren vielfach durchgeführte maximale Gruppenausschöpfung und das Angebot von Übergangsgruppen gerade im Bereich Ü3 weiter abgebaut werden konnte.

 

5.       Geplante Versorgungssituation im Kindergartenjahr 2016/17

 

5.1       Neue Kindertagesstätten bis zum Ende des Kindergartenjahres

Bis zum Ende des Kindergartenjahres 2016/17 werden nach aktuellem Kenntnisstand noch weitere 9 Kindertagesstätten mit 294 Plätzen U3 und 446 Plätzen Ü3 in Betrieb genommen.

 

 

5.2.    Ausbau der Kindertagesbetreuung für unter 3-jährige Kinder

Am Ende des Kindergartenjahrs 2016/17 werden nach heutigem Planungsstand mit Inbetriebnahme weiterer 9 neuer Kitas insgesamt 13.452 Plätze für unter 3-jährige Kinder zur Verfügung stehen. Einbezogen sind dabei die nach aktuellem Stand 3.364 Plätze in der Kindertagespflege, 300 Plätze in privat-gewerblichen Kitas und 10.088 Plätze in öffentlich geförderten Kindertagesstätten. Somit ergibt sich eine Versorgungsquote von 42%.

Im Vergleich zum Ende Kindergartenjahr 2015/16 wird nach Umsetzung der geplanten Versorgungssituation dann ein Plus von 792 Plätzen verzeichnet werden können.

 

5.3.    Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt

Bei den 3 bis 6-jährigen Kindern wird die Platzzahl unter Berücksichtigung der Inbetriebnahme der weiteren 9 neuen Kitas inklusive 472 Plätzen in privat-gewerblichen Kitas zum Ende des Kindergartenjahres 31.270 betragen. Damit würde die Versorgungsquote 99% betragen.

Nach Umsetzung der geplanten Versorgungssituation wird bei den Kindern ab 3 Jahren im Vergleich zum Ende Kindergartenjahr 2015/16 ein Plus von 529 Plätzen verzeichnet werden können.

 

6.       Versorgungssituation in den Stadtteilen und Stadtbezirken

 

In den Anlagen 1 (Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige) und 2 (Kindertagesbetreuung für 3 bis 6-Jährige) ist die Versorgungssituation in den einzelnen Stadtteilen und Stadtbezirken dargestellt. Die aktuelle und die zum Ende des Kitajahres geplante Versorgungssituation sind nebeneinander gestellt.

Insgesamt verbessert sich die Versorgungssituation durch den Ausbau über neue Kindertagesstätten und die bedarfsgerechte Anpassung des Angebotes in den einzelnen Kindertagesstätten zwar stetig, es besteht aber weiterhin Ausbaubedarf in einzelnen Stadtteilen.

Auf Bezirksebene (jeweils letzte Seite der Anlagen) wird deutlich, dass es bei der Versorgungssituation der unter 3-jährigen Kinder weiterhin noch ein deutliches Gefälle gibt zwischen den Bezirken 1 bis 5, die über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von aktuell 41% und geplanten 42% liegen und den Bezirken 6 bis 9, die diese Versorgungsquoten leider noch nicht erreicht haben.

Obwohl im laufenden Kindergartenjahr die Hälfte der geplanten 16 Kitas in den 4 Bezirken 6 bis 9 an den Start gehen, verbessert sich die Versorgungssituation der unter 3-jährigen Kinder in diesen Bezirken damit noch nicht in dem gewünschten und erforderlichen Maße. Ein solches Gefälle ist in Versorgungssituation der 3 bis 6-jährigen Kinder nicht erkennbar.

Zielsetzung der Verwaltung ist nach wie vor eine möglichst nahe Anpassung der Stadtteile und Bezirke an eine bedarfsgerechte und gleichmäßige Versorgung, dies ist allerdings vor allem aufgrund fehlender Flächen nicht immer umzusetzen. Gut versorgte Stadtteile müssen daher zur Bedarfsdeckung in weniger gut versorgten Nachbarstadtteilen beitragen.

 

6.       Herausforderungen mit Blick auf die weitere Ausbauplanung

 

6.1.    Steigende Kinderzahlen

Innerhalb eines Jahres ist die Anzahl der Kinder von 0 bis 6 Jahren mit insgesamt über 2.200 noch stärker als in den Vorjahren gestiegen. Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik hat Anfang Mai 2015 eine neue städtische Bevölkerungsprognose bis 2040 veröffentlicht. Demnach wird die Zahl der Kinder im Vorschulalter bis 2025 rasant ansteigen und dann bis 2040 nur leicht absinken. Besonders relevant für die Jugendhilfeplanung sind die vorliegenden stadtteilscharfen Prognosedaten mit einem Vorausberechnungszeitraum bis 2025.

 

6.2.    Fehlende Flächen

Die ohnehin vorhandene Problematik der fehlenden Flächen für Kitabau und andere Infrastruktureinrichtungen hat sich im letzten Jahr verschärft. Es stellt sich teilweise als schwierig dar, benötigten Wohnungsbau und gleichzeitig dringend benötigte Infrastruktureinrichtungen wie Kita, Schule, Jugend und Spielflächen auf den knappen Flächen vorzusehen. Es ist mit erheblichem Arbeits- und zeitlichem Aufwand verbunden, Flächen für Bildungsinfrastruktur zu sichern. Daneben besteht nach wie vor die Problematik, dass nicht in allen Stadtteilen, in denen Flächen benötigt werden, diese zur Verfügung stehen.

 

6.4.    Ausbau der Kindertagesbetreuung

Im Rahmen der Elternbefragung zum Jahreswechsel 2014/15 haben 52% der Eltern mit unter 3-jährigen Kindern einen Betreuungsbedarf angemeldet, 46% wünschen einen Betreuungsplatz in Kindertagesstätten.

Der Rat der Stadt Köln hat am 28.06.2016 (Session-Nr. 2877/2015) auf Grundlage der Ergebnisse der Elternbefragung und der Bevölkerungsprognose beschlossen, das Betreuungsangebot für unter 3-jährige Kinder bis zum Kindergartenjahr 2010/21 auf zunächst 50% für unter 3-jährige Kinder in einem Verhältnis von institutioneller Betreuung und Kindertagespflege von 83:17 bis zum Abschluss des Kindergartenjahres 2020/21 auszubauen. Danach soll das Angebot weiter auf 52% ausgebaut werden. Zudem soll das Betreuungsangebot aufgrund der steigenden Kinderzahlen auch für ab 3-jährige Kinder ausgebaut werden, um auch für die Kinder dieser Altersgruppe den Rechtsanspruch zu sichern.

Das Gelingen dieser Zielsetzung ist von vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt vor allem auch davon, dass ausreichend Flächen für den Bau neuer Kindertagesstätten zur Verfügung stehen. Ein „Kitagipfel“ unter Beteiligung der für den Ausbau relevanten Akteure wird von der Verwaltung vorbereitet.

 

Anlagen:

Anlage 1:         Aktuelle und geplante Versorgungssituation in Köln für unter 3-Jährige Kinder in sozialräumlicher Differenzierung nach Stadtbezirken und Stadtteilen

Anlage 2:         Aktuelle und geplante Versorgungssituation in Köln für Kinder von 3 bis 6 Jahren in sozialräumlicher Differenzierung nach Stadtbezirken und Stadtteilen

Anlage 3:         Liste der neuen Kindertagesstätten im Kindergartenjahr 2015/16

Anlage 4:         Liste der neuen Kindertagesstätten im Kindergartenjahr 2016/17